Zehnter Ostermarkt in Neckargartach

Ist’s schon Zeit für den Osterstrauß? Viele werden noch warten. Aber die Zeit der Suche nach nettem Zierrat für Haus und Garten und einer Kleinigkeit fürs Osternest hat wieder begonnen. Im Neckargartacher Gemeindehaus Kulturschmiede konnte man am Wochenende fündig werden. Zum zehnten Mal hat Iris Mettendorf den Ostermarkt auf die Beine gestellt.

Am Sonntag ist Trubel. Das wissen die Kenner. Wer samstags die steile Treppe zum Gemeindehaus hinaufsteigt, hat die größte Auswahl und darf sich des freien Blicks auf die Sachen und Sächelchen gewiss sein. Viele Leuchte, überwiegend natürlich Frauen, kommen, halten Ausschau nach Bekanntem, sind neugierig auf Neues. Strahlende Frühlingssonne begleitet sie auf dem Weg zum Ostermarkt. Kleine Narzissen, Bauernblümle und Primeln säumen den Weg. Es ist Frühling. Entsprechend gut ist die Stimmung. Zu entdecken gibt’s allerhand. Kaffeekapsel-Schmuck zum Beispiel, mit dem Anneliese Hartmann aus Böckingen zum ersten Mal als Anbieterin auf die andere Seite des Marktstandes wagt. Puppenkleider, Kinderkopftücher, filigrane Occi- und Häkelfassungen fürs Osterei. Und Pipers Senf. Der Senfmacher aus Frankenbach ist der Hahn im Korb beim Ostermarkt. Er fühlt sich wohl.

24 Stände sind es. Gerade so viele wie im Saal Platz haben. Nur Annemarie Vogel aus Weinsberg hat wieder „outdoor“ ihren Stand bezogen. Sie macht im Treppenhaus mit ihren Hasen und Schäfchen und Marmeladen den Empfang. Sie und ihre Ware schätzen die Kühle. „Es muss schön sein“, lobt Annemarie Vogel das Ambiente. Vergangene Woche hatte sie ihren Stand auf dem Ostereiermarkt in Maulbronn aufgeschlagen. Klingenberg gilt viel bei den Hobbykünstlerinnen, Obereisesheim, obwohl es anders als früher ist.

„Sinsheim, Massenbach, Bietigheim im Museum“, zählt die erfahrene Marktfrau Nelli Coca aus Neckarsulm auf, was in den kommenden Wochen alles auf ihrem Plan steht: „Assamstadt habe ich abgesagt“. Coca sitzt hinter ihrem Stand und kratzt Blümchen auf ein gefärbtes Entenei. „Ich hätte nie gedacht, dass die Leute so begeistert sind von dieser Kunst“, freut sie sich an der Freude ihrer Kundschaft. Ihre Oma hat’s gemacht, ihre Mutter – „ich hatte kein Interesse“. Erst mit 25 Jahren entdeckte sie Eierkunst für sich. Etwa 50 Eier schafft sie im Jahr – wenn die Kinder schlafen und im Büro keiner mehr was von ihr will.

Quelle: Heilbronner Stimme vom 29.02.2016 (Getrud Schubert)

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